go seven !

Projekt: Historisches Wohnmobil – Teil 2 Innen alles raus!

Innen hat schon mal jemand versucht, alles wieder hübsch zu machen. Versucht. Okay, es ist keine schlechte Idee, das alte Holzfurnier mit Klebefolie zu überziehen. Ungünstig nur, wenn es nicht überall gemacht wird und damit nicht einheitlich aussieht. Außerdem müssen viele Sachen einfach erneuert werden – Zeit also, alles rauszureißen:

Gut zu erkennen: Die Gasheizung und die Küche sind noch drin. Warum? Ich habe etwas Respekt vor dem Gas im Wohnmobil. Würde ich irgendetwas falsch demontieren oder wieder montieren kann das tödliche Folgen haben. Also lasse ich vom Gas die Finger und mache vor dessen Benutzung einen Gastest beim Fachmann – man weiß ja nicht, was der Vorbesitzer eventuell gemacht hat.

Das ist in etwas der Plan nach der Fertigstellung. Die zwei weißen Rechtecke sind (links) eine erweiterte Arbeitsplatte mit Stauraum und (rechts) ein leicht erhöhter Abstellbereich. Damit kann hinten keiner mehr schlafen – wollen wir aber auch nicht, denn wir nutzen lediglich das Hubbett im vorderen Bereich (hier nicht eingezeichnet). Folgende ToDo-Liste ergibt sich:

  • Bad neu konstruieren und bauen
  • Sitzbank rechts entfernen
  • Hubbett leicht vergrößern
  • neuen Fußboden verlegen

…aber dazu später mehr.

Projekt: Historisches Wohnmobil – Teil 1 Dichtigkeit

Ich habe ja schon ein wenig von unserem Projekt Wohnmobil erzählt. Da es undicht war, war natürlich der allererste Schritt alles wieder abzudichten. Ich wusste, dass der komplette vordere Bereich durchnässt war, denn die Verleimung der Isolierplatten hatte sich gelöst und die Himmel kam uns entgegen. Also habe ich diesen als erstes entfernt um mir das Ausmaß des Schadens genauer anzusehen.

Im Bild zu erkennen: Das Aluminiumdach (blau), welches glücklicherweise nicht rosten kann, aber durchlöchert ist. Wahrscheinlich wurden auf dem Teil des Daches unsachgemäß diverse Dinge angebracht. In wunderbaren Rostbraun sind die Stahlstreben, in weiß die alten und durchnässten Styroporplatten.

Ich fand am Dach zwölf Stellen, an welchen bis zu 4 Löcher waren. Zum Abdichten bin ich folgendermaßen vorgegangen:

  1. Reinigen des Umfeldes des Loches
  2. auffüllen des Loches mit Sika (einebnen)
  3. überkleben mit mehreren, gestaffelt großen Teilen selbstklebenden Aluminiumbandes
  4. überlackieren mit Sprühfarbe


Optisch ist dies sicher nicht die Beste Lösung, aber die Löcher, die teilweise fast 2 cm Durchmesser hatten (wie kann man sowas übersehen als Besitzer???), zu verschließen. Nach einigen Tagen Regen konnten wir feststellen: Das Wohnmobil ist wieder dicht. Jippi!

Wie im ersten Bild schon super zu erkennen gab es diverse Folgeschäden. Die Dämmung ist hin, auch das Kunstleder darunter. Am problematischsten sind die Streben darunter. Doch ich konnte ausatmen: Der Rost war lediglich oberflächlich und es gab keine Durchrostungen. Deshalb ging ich folgendermaßen vor:

  1. entfernen des groben Rostes mit einer Drahtbürste
  2. behandeln der Streben mit Rostumwandler
  3. nochmal mit Rostumwandler behandeln
  4. mit Lack wieder überstreichen um neues Rosten zu verhindern
Nach der ersten Schicht Rostumwandler (das ist keine Durchrostung, sondern ein Loch)

Es folgt demnächst die neue Dämmung – mit handelsüblichen Styropor von 20 mm Dicke.

Projekt: Historisches Wohnmobil

Camper sind spießig, oder? Sie stellen sich irgendwo auf einen total überlaufenen Platz und sonnen sich im Schatten des viel größeren und teureren Wohnwagens nebenan. Nun, wir wollen trotzdem campen. Anders. Individuell. Doch bevor man nur in die Nähe eines Campingplatzes kommt, muss man sich ein Heim beschaffen. Ein Zelt, einen Wohnwagen oder ein Wohnmobil. Ersteres scheitert an Komfortansprüchen. Der Wohnwagen daran, dass wir kein Auto mit Anhängerkupplung haben – und auch nicht wirklich sicher sind, ob wir einen so großen Wohnwagen überhaupt ziehen wollen. Und das Wohnmobil? Das sollte am Preis scheitern, oder? Unser Budget lag schließlich bei bescheidenen 4000€ inkl. Reparaturen und Umrüstung nach unseren Geschmack. Klar, dafür bekommt man kein neues Wohnmobil. Die kleinsten gehen bei 35.000€ los – in der Holzklasse. Einen guten gebrauchten findet mach sicher um die 8, 9 oder 10-tausend Euro, aber für unter 4000€? Nun, wir haben uns auf dem Gebrauchtmarkt umgesehen: Ein Modell mit dem Alkoven kommt nicht in Frage, ein Teilintegrierter wäre in Ordnung, vollintegriert am Besten. Also wahrscheinlich ein Hymer.

Wir sind schnell auf den Trichter gekommen, das in dem Preisbereich ein Wohnmobil alt sein wird. Sehr alt. Und dann gäbe es Probleme mit Umweltzonen. Also? Historisches Kennzeichen und richtig alt. Angeschaut haben wir uns 3 Wohnmobile: Einen Hymermobil 650. Abgesehen davon, dass die Kiste riesig ist, war sie total verrostet. Es folgte ein Hymermobil 521 mit Motorumbau (von Bedford Benzin auf Unimog Diesel). Der Motor war hier leider in Kathastrophalen Zustand. Beim dritten handelte es sich wieder um ein Hymermobil 521 auf Bedford Blitz Basis mit 2,3l Benziner. Karosse und Motor waren instand, aber dennoch der Motor schlecht gewartet und die Kardanwelle nicht mehr so recht in Ordnung. Für den gebotenen Preis von 2800€ nicht zu halten. Glücklicherweise bekamen wir für eben dieses Wohnmobil einen neuen Preis – der Verkäufer knickte tatsächlich um 800€ auf 2000€ ein. Wir entschieden uns spontan, das Wohnmobil zu nehmen, obwohl es klare Mängel auf weißt. Diese sind aber klar im Rahmen des möglich zu beheben:

  • Nockenwellendeckeldichtung erneuern
  • Kardanwelle neu Wuchten und Mittellager erneuern
  • Wassereinbruch in Himmel der Front beseitigen und Folgeschäden beseitigen
  • Verbastelte Elektronik erneuern

Des weiteren kommen für uns folgende Schritte hinzu, um dem Wohnmobil unseren eigenen Stil aufzudrücken:

  • vollständige Renovierung des Innenraums
  • Erneuerung der Nasszelle
  • Wiedereinbau einer Warmwasseraufbereitungsanlage

Die Story dessen gibt es hier ab jetzt regelmäßig zu lesen.