Deutsche Bahn – Ein Kommentar zur Kriesenbewältigung
Wir schreiben den 17. März 2018 an einem Wochenende, an dem in Deutschland mitten im März nochmal Schnee angekündigt war. Wir wollten trotzdem einmal quer durch Deutschland. Per Bahn. Recht früh hat sich dann aber rausgestellt, dass unser Zug nicht ankommen wird, denn rund um Leipzig war alles dicht. Weichen vereist heißt es, nunja ein Blick auf die Wetterkarte lieferte die Erklärung. Die Leipziger Tieflandsbucht hatte es schwer erwischt.
Für einen solchen Fall gibt es zum Glück die Fahrgastrechte. Bei einem Zug, der sein Ziel nicht erreicht ist die Lage da relativ klar: Rückerstattung des Reisebetrags (und von zusätzlichen Kosten, welche wir aber nicht hatten). Also habe ich brav das Formular ausgefüllt und per Post eingeschickt (70 ct Breifmarke, 20 ct Druckkosten, 10 ct Briefumschlag). Alles gut soweit. Doch heute, nach etwa zwei Wochen kam die Antwort: Keine Erstattung möglich, da der Zug mit 0 Minuten Verspätung eingefahren sei. Bitte was? Weiß die Bahn nicht, wann ihre eigenen Züge nicht ankommen?
Ich habe prompt zum Telefon gegriffen (20 ct pro Anruf aus dem Festnetz) und wurde nach nur 5 min mit einer netten Dame verbunden. Nachdem ich meine Lage geschildert habe hat diese dann auch sofort gesagt, dass hier der Bahn ein Fehler unterlaufen ist. Sie würde unseren Beleg in die Widerrufsabteilung weiterleiten. Wie lange das dauert? Na so 2 Wochen, dann gibt es einen neuen Brief…
Ich bin an der Stelle etwas enttäuscht von der deutschen Bahn. Klar: Schlechtes Wetter und Probleme deswegen das kann vorkommen. Aber dann dreist behaupten, dass an dem Tag alles auf die Minute genau gelaufen ist? Das geht nicht. Und das Schlimmste: Hätte ich mich nicht gekümmert, hätte ich nicht nochmals Geld und Zeit investiert, würde ich nie an meine mir zustehende Erstattung kommen. Das ist wirklich traurig.