go seven !

Projekt: Historisches Wohnmobil – Teil 12 Wasser und Abwasser

Zu einem mobilen Heim gehört ein Wassersystem. Jenes, welches bei uns installiert war, hatte eher eine sporadische Note: Ein 10 l Tank mit einer kleinen Saugpumpe darin und ein Wasserhahn. Alles etwas provisorisch installiert und dazu noch über einen Schalter betätigt…

Da meine Vorstellungen zu einem Wassersystem anders sind und wir auch eine Dusche nachrüsten, habe ich ein Komplett neues Wassersystem eingebaut. Es besteht aus einem Tank, einer Pumpe mit Druckschalter, einem Boiler und 2 „Zapfstellen“, an denen Wasser entnommen werden kann. In der Küche ist (derzeit) nur Kaltwasser verfügbar, der Weg für Warmwasser dorthin wäre zu lang und somit zu verschwenderisch. Im Bad hingegen findet sich natürlich Warmwasser für die Dusche.

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Projekt: Historisches Wohnmobil – Teil 11 Tank, Tankanzeige, Radio, Bett und Küche

Mehr als zwei Wochen sind seit meinem letzten Artikel hier vergangen, denn ich habe Prüfungsphase. Dennoch liegt das Projekt Wohnmobil nicht brach, denn es ist schließlich der perfekte Ausgleich zum kopflastigen Lernen. Da sooo viel passiert ist, möchte ich etwas strukturierter vorgehen als bisher.

Der Benzintank, die Tankanzeige

„Mit dir wird es nie langweilig…“ sagte meine Freundin nach dieser Aktion 😀 – Doch zurück: Der Benzintank musste entleert werden, denn die Tankanzeige funktionierte nicht. Außerdem ist die Tankentlüftung defekt. Ich habe also neue Benzinschläuche bestellt und begonnen den Tank in Kanister abzulassen. Eigentlich ein gemütliches Prozedere: Schlauch abklemmen, abziehen, in den Kanister stecken, warten… Klappte auch sol lange gut, bis ich das Ganze wiederholen wollte. Dabei brach der (uralte) Schlauch spontan durch. Einfach so. Ich hatte natürlich was untergelegt, kann ja mal ein Tropfen daneben gehen… Doch die Tropfgeschwindigkeit jetzt war schon beachtlich. Also schnell ein Gefäß untergestellt und ab in die Wohnung gerannt, da lag noch der neue Schlauch, welchen ich später einbauen wollte.

Tankgeber und Tank eines VW T2 Bus um Bedford Blitz.

Resultat der Aktion: Ich war schnell genug, die Umwelt hat nichts abbekommen (war aber knapp). Den Tank habe ich leer und die Kanister voll bekommen. Der Austausch der Tankentlüftung war ein Kinderspiel. Etwas komplizierter war die Sache mit der Tankanzeige. Als ertes stellte ich fest: Das ist kein originaler Bedford-Benzintank! Sondern einer vom VW T2 Bus. Naja, immerhin zeitgenössisch. Der darin verbaute Geber (Voll: 0 Ohm, leer: 78 Ohm) war dementsprechend nicht für unsere Anzeige (Voll: 33 Ohm, leer 0 Ohm) gedacht. Dem Elektrotechniker kommt aber ein Kniff zur Hilfe: Schaltet man Widerstände parallel, so ist der Gesamtwiderstand geringer (als der kleinste der beiden). Ich habe also einen 56 Ohm Widerstand parallel geschaltet:

R_neu = (Rgeber * Rparalell) / (Rgeber + Rparallel) = (78 * 56) / ( 78 + 56) = 32,59 Ohm

Das sin beinahe die geforderten 33 Ohm, passt also – beinahe. Nun ist nämlich voll leer und leer voll. Aber damit können wir leben, denn es ist besser als gar keine Anzeige 😉

Das Radio

Ja, unser Radio ist nicht zeitgenössisch. Aber wir möchten ein klein wenig modernen Komfort haben. Deswegen habe ich schon etwas länger einen 2-DIN Monociver bestellt, für den ich im Moment eine Halterung baue:

Zukünftige Halterung

Hier sieht man, dass vorn noch der Teppich fehlt. Korrekt! Kommt demnächst.

Das Bett…

…sollte größer werden. 123 cm waren meiner Freundin zu wenig Breite, was macht der Gentleman da? Ganz klar: Das Bett breiter. Auf knappe 140 cm habe ich es erweitert, jetzt haben wir immerhin nebeneinander Platz (in der Länge passe ich zwar immer noch nicht rein, aber egal…).

Außerdem mussten die Gasdruckfedern erneuert werden. Die linke der Beiden hatte schlicht keine Funktion mehr. Also haben wir zwei Stück bestellt. 1000 N Kraft haben die, jeweils! Aber wie einbauen? Bei der Kraft kann man die schließlich nicht mal eben stauchen. Es hilft: Ein Spanngurt. Sicher nicht die professionellste Methode und dennoch konnten die Gasdruckfedern temporär um die benötigten 1,5 cm verkürzt werden, um sie einzubauen. Jetzt bleibt das Bett von alleine oben! Welch ein Traum.

Die Küche

Die Küche kommt auch voran. Nachdem der Kühlschrank eingebaut, die Arbeitsplatte mit Holzsiegellack überzogen und die Schranktüren in „Produktion“ sind, geht es voran! Auch der Gasherd funktioniert tadellos (hier musste ich zwei Dichtungen erneuern und neue Befestigungen für den Gaskopf anfertigen).

Arbeitsplatte mit Gasherd und Spüle
Oh welch schöne Farbe dieses Blau ist…

Wie geht es weiter?

Das Bad! Es muss endlich vorangehen mit dem Bad. Samstag war ich mit dem Wohnmobil unterwegs, unter anderem um die Platten für das Bad zuschneiden zu lassen. Pustekuchen! Der Zuschnitt bei Hornach war geschlossen. Nun ja, es sind ja noch ein paar Wochen. Heute versuche ich es nochmal!

Projekt: Historisches Wohnmobil – Teil 10 Kühlschrank, Dichtungen und andere Kathastrophen

Die letzte Woche begann mit einem Rückschlag. Beim überprüfen der 230V Elektroinstallation musste ich feststellen, dass der Kühlschrank den RCD („FI“) auslöst – mit einem Fehlerstrom über den PE (Schutzleiter). Natürlich ist das bisher niemand aufgefallen, denn das Wohnmobil hatte nur 2 Schmelzsicherungen. Glücklicherweise habe ich all dies erneuert und konnte durch den modernen Automaten einen Fehler feststellen, der sonst womöglich erst später und mit fatalen Folgen aufgefallen wäre. Der Fehlerteufel war die 230V Heizpatrone des Kühlschranks, welche an ihrer metallischen Außenseite solide 120V Spannung führte… Nun, ein Austausch hätte ich mechanisch definitiv machen können. Jedoch kostet eine solche Heizpatrone tatsächlich um die 50€ plus Versand. Für diesen Preis habe ich aber dann über eine Kleinanzeige einen vollständigen und vor allem voll funktionsfähigen Kühlschrank ergattern können. Es handelt sich um ein nicht unwesentlich größeres Modell vom selben Hersteller.

Dadurch, dass der neue Kühlschrank nun höher ist, musste dieser neben statt über dem Radkasten eingebaut werden. Ich habe also die gesamte Küche um ca 6 cm nach links verschoben. Das Resultat, in Kombination mit der Erweiterung nach hinten ergibt nun eine Gesamtlänge von zwei Metern, mit etwa 95 cm reiner Arbeitsfläche hinten. Tati freut sich zusätzlich noch über zwei große Schränke mit viel Stauraum unter dem neuen Arbeitsbereich.

Immer wieder fällt auf, dass das Wohnmobil als auch sein gesamtes Interieur nicht gerade winklich sind. Dies kann an der etwas lockereren Fertigung der 70er Jahre aber auch am Alter des Mobils liegen. Jedenfalls ist alles verzogen 😀

Das positive am neuen Kühlschrank: Dieser funktioniert nun auf 12V, 230V und Gas tadellos (Gefrierfach erreicht -18 Grad nach nur 2 Stunden Betrieb). Wo ich gerade bei Gas bin: Die Dichtungen am Gasherd musste ich auch neu bestellen 🙁 – die waren aufgrund ihres Alters kaum noch zu erkennen.

Die Holzzuschnitte für die Türen und Seiten sind bestellt und werden wahrscheinlich nächste Woche eintreffen. Bis dahin werden wir uns mit der Verbreiterung des Bettes sowie dem Bad beschäftigen, welches bald zum Abschluss kommen soll. Nebenbei erwähnt: Für die wichtigsten Sachen haben wir nun einen Zeitrahmen: Bis zum Deichbrand Festival muss das Mobil grundlegend bewohnbar sein, denn wir fahren dort mit Karl Heinz hin! Wir haben ein WoMo-Green Ticket gebucht – es ist unser erstes Festival und wir sind noch Anfänger, da kann man auch mal etwas ruhigeren Schlaf gebrauchen.

So arbeitsam dies alles war, hatten wir doch zwei Freuden. Zuerst haben wir eine gebrauchte 5KG Propangasflasche bekommen (nicht Pfand) – genau was wir brauchen. Danke an Benno und Sieglinde! Außerdem kommen immer wieder Leute einfach auf uns zu und erzählen uns, wie toll sie finden, was wir tun. Das spornt immer wieder an. Außerdem ist es gut zu wissen, dass die Nachbarn hinter dem Projekt stehen und sich vom Wohnmobil auf der Straße nicht gestört fühlen.

Projekt: Historisches Wohnmobil – Teil 9 Anstrich, Bad, Elektroinstallation

Das Streichen haben wir weitgehend abgeschlossen. Nur eine Sitzbank wartet noch auf den finalen Anstrich, da bis zum Ende nicht klar war, ob die Klappe erneuert werden muss.

Hängen und Küchenblock gestrichen

Wie im Bild zu erkennen, sind die Hänge und der Küchenblock nun in weiß 😉 Auch das Bad kommt voran. Den groben Rahmen habe ich gefertigt, doch nun fehlt es leider an Latten.

Das zukünftige Bad

Kein Scherz: Bei Obi sind die Latten ausverkauft, bei Hornbach auch und das Bauhaus hatte nicht das passende Maß… Nun – eine Zwangspause ist nicht schlimm, es gibt genügend andere Baustellen. So habe ich mit der Elektroinstallation weitergemacht. Für die 12V Verteilung habe ich einen Sicherungskasten eingebaut, fast alle Geräte haben eine eigene Sicherung. Bisher gab es lediglich die Unterscheidung Kühlschrank oder alles andere. Jetzt gibt es:

  • Kühlschrank (20A)
  • Ladegerät (20A)
  • Licht 1 – Küche und Wohnzimmer (10A)
  • Licht 2 – Bad und Schlafbereich (3A)
  • Boiler (30A)
  • Heizung Truma inkl. Lüfter (3A)
  • Wassersystem (3A)

Die Leitungen habe ich zum Teil auch neu verlegt, natürlich H07. Wieder bestätigt hat sich dabei, dass die Boardbatterie erneuert werden muss. Wenn ich den Kühlschrank einschalte, bricht die Spannung auf 3V zusammen und laden lässt die sich auch nicht mehr… mehr als 1,5A Strom fließen dabei nicht. Ich denke über ein Modell mit 100 bis 110 Ah nach. Das schafft das geplante Ladegerät und auch die Lichtmaschine wird nicht zu stark belastet.

Das Hubbett habe ich heute auch gereichtet. Eine der Streben war stark verbogen. Diese wird eigentlich nur auf Zug belastet – damit sollte Verbiegen unmöglich sein. Dennoch gelang es mir erst nach Demontage und dem Einsatz eines Hammers, das kräftige Metall in die gewünschte Form zu drängen. Demnächst bestellt werden sollen auch die Außenplatten für das Bad. Es wird einseitig weiß beschichtetes MDF. So sparen wir uns den Anstrich und wasserfest ist es auch gleich. Vielleicht organisiere ich die Platten aber auch im Hornbach im Zuschnitt, da kann ich gleich eine Probefahrt mit anknüpfen. Auf bald!

PS: An dieser Stelle sei noch mal auf Tati’s Blog verwiesen, die auch darüber berichtet!

Projekt: Historisches Wohnmobil – Teil 8 Das große Schleifen und Streichen

Als wir vor mittlerweile beinahe 5 Monaten unser Wohnmobil gekauft hatten, war nicht nur die Technik (Aufbau und Unterbau) des Überholens wert, sondern auch der Innenraum. Vorn war dies im Wesentlichen durch den schon beschriebenen Wasserschaden der Fall, aber auch das Mobiliar sah nicht nur alt aus (was vollkommen ok wäre), sondern war stellenweise beklebt, nass geworden, durchlöchert oder anderweitig in Mitleidenschaft gezogen worden. Wir entschieden uns deshalb dazu, alles zu schleifen und zu streichen. Dazu habe ich schon bevor das Wohnmobil in die Werkstatt ging, beinahe alle Möbel demontiert, welche wir schon wieder eingebaut haben. Dennoch war einiges nicht zu demontieren (die Küche wegen der Gasinstallation sowie die Hänge, weil ich nicht sicher war, ob ich diese je wieder fest bekomme). Dieses, was übrig blieb, haben wir heute im Wohnmobil geschliffen, am Wochenende wird alles gestrichen.

Auf dem Bild zu sehen: Die Hänge wurde abgeschliffen, aber noch nicht gestrichen, die Sitzbank wurde bereits außerhalb fertig gestrichen, wie auch die linke Wand des Kleiderschranks (Der noch teilweise Abgeklebt ist). Bereiche, die nicht zu sehen sein werden („unter“ dem Kleiderschrank, wo der Boiler sitzen wird beispielsweise), haben wir nicht gestrichen.

Morgen mehr!