go seven !

Google Chromecast Audio im Test

Seit ein paar Tagen verfügbar ist nicht nur der neue Google Chromecast für HDMI, sondern auch der Chromecast Audio. Dieser richtet sich an Menschen, welche ihre Boxen oder ihre Anlage günstig “smart” machen wollen. Ich bin im Besitz einer Hifi-Anlage von Philips aus den 90ern (Philips Hifi Serie 900, mit FA, CD, FC und FT), welche bekanntlich nicht besonders smart ist. Allerdings hat diese Anlage (genauer der Verstärker) diverse Chinch-Eingänge, die wunderbar mit dem Chromecast Audio korrespondieren.

6388-google-chromecast-audio
Chromecast Audio

Der Chromecast kommt mit nur 2 Anschlüssen, doch diese sind vollkommen ausreichend. Der erste ist eine Micro-USB-Buchse für die Spannungsversorgung. Ein Netzteil wird mitgeliefert, dieses liefert eine sehr gut stabilisierte Gleichspannung von 5V mit geringer Brummspannung. Dies ist sehr wichtig für analoge Audioanwendungen. Der zweite ist ein kombinierter 3,5mm Klinkenstecker. Kombiniert deshalb, weil dieser nicht nur für analoges Audio verwendet wird, sondern auch für einen optischen S/DIF oder TOSLINK Ausgang.

Da ich meinen Chromecast an eine alte Hifi-Anlage anschließen werde entscheide ich mich für den analogen Ausgang. Nun sind Hifi und günstig meist 2 Dinge, die sich nicht vertragen. Wie wird also das digitale Signal im Chromecast in ein Analoges gewandelt – welches DAC steht dahinter? Glücklicherweise musste ich meinen eigenen Chromecast nicht öffnen um dies herauszufinden (denn Google hüllt sich in Schweigen zu den Komponenten), sondern kann auf einen Bericht von iFixit zurückgreifen.

mggoOXX41JOgBXHq
Quelle: iFixit

Laut deren Informationen befinden sich folgende Komponenten im Chromecast Audio:

  • Marvell Avastar 88W8887 VHT WLAN, Bluetooth, NFC undFM Receiver – zuständig für die Funkverbindung mit dem Netzwerk
  • Nanya NT5CC128M16IP-DI/EK DDR3L 2 Gb SDRAM
  • AKM AK4430 192kHz 24-Bit Stereo DAC – zuständig für die digital-analog-Wandlung
  • Marvell Armada 88DE3006 1500 Mini Plus dual-core ARM Cortex-A7 media processor
  • Toshiba TC58NVG1S3HBAI6 2 Gb NAND Flash Memory
  • Texas Instruments DRV632 DirectPath 2-VRMS pop-free stereo line driver – zuständig für die Verstärkung des Signals vom DAC

Der AKM AK4430 ist dementsprechend das Herzstück des analogen Tonerzeugung und wird durch einen TI DRV632 verstärkt. Ersterer unterstützt 192kHz Samplingraten und 24bit Tiefe – sehr gute Werte. Doch wie hört sich das Ganze nun wirklich an? Zum Testen habe ich diverse Musikstile durchprobiert und war zufrieden. Die Tonqualität liegt weit über den meisten Bluetooth-basierenden Lösungen. Umgehauen hat mich der Sound allerdings erst, nachdem ich etwas in den Einstellungen gestöbert habe und folgende Funktion entdeckte:

hifi
HDR-Funktion des Chromecast Audio

Die Funktion ist etwas irreführend – im Normalfall ist HDR eingeschaltet, um den Sound für kleine Lautsprecher besser verdaubar zu machen. Eine solche Dynamikkompression sorgt also bei kleinen Systemen für guten Klang, ist einer ausgewachsenen Hifi-Anlage aber eher im Weg. Also schnell (de-)aktiviert und nochmal Probe gehört… und wie gesagt, es hat mich vom Hocker gehauen. Jetzt ist der Klang voluminös und kräftig, es fehlt weder an Höhen noch an Tiefen und auch die Mitten sind nicht zu präsent. Ein guter, ausgewogener Klang.

Nun bringt natürlich das beste DAC nichts, wenn es keine gute Quelle gibt. Ich nutze für meine Musik “Google Play Music”, das versteht sich natürlich super mit dem Chromecast. Aber auch Spotify kommt mit dem System klar (Empfehlung eines Nutzers: die Extreme Qualität auswählen), wie auch eine wachsende Anzahl anderer Apps.

Apps für Chromecast
Apps für Chromecast

Wer ein wenig experimentierfreudig ist, kann auch ein Plugin für den Chrome Browser nutzen, dass dann alle Töne an den Chromecast weiterleitet, leider etwas verzögert. Im Beta Stadium aber verschmerzbar.

Fazit:

Ich werde den Chromecast Audio weiterempfehlen. Nicht nur für Besitzer einer Hifi-Anlage, auch für den Ottonormalverbraucher ist es eine super Sache.

Galvanaische Trennung der Masse

Viele Nutzer eines Verstärkers kennen das Problem: Im SOund der Anlage “spiegelt” sich die Motordrehzahl in einem Knattern. Dioeses Rührt oft von einer alten / kaputten oder aber minderwertigen Lichtmaschine oder einer Fehlverkabelung. Doch in manchen fällen kann es auch einfach sein, dass alles in Ordnung ist, oder man nichts ändern kann oder will – und trotzdem Muss diese sogenannte Masseüberlagerung ( oder Masseschleife) weg – so professionell als möglich. Mich als Elektrotechniker (zweites Schuljahr mit Abitur) interessieren nun natürlich die Hintergründe, die elektrischen Bauteile und Möglichkeiten.

Der eigentlich einzige Weg zur entfernung dieses Signals ist die soganannte galvanische Trennung der Masse – sprich die Teilung in 2 einzelne Stromkreise, zwischen denen auf Audiobasis kein Strom fließt, aber trotzdem eine Energie übertragen wird. Da nun Dinge wie mechanische Übertragung oder chemische Energieformen ausfallen bleibt kaum noch Auswahl – die magnetische Übertragung bleibt übrig. Und was fällt einem da ein? Klar: Der Transformator -in der Ausiotechnik in diesem Fall auch oft einfach Übertrager genannt. Allerdings ist dies nicht die einzige Möglichkeit. Auch andere, aber sicher schwierigere Wege sind denkbar:

  • Optokoppler (Tonübertragung per Licht; oft schon in PC’s oder HiFi-Anlagen)
  • Kondensatoren (per rein elektrischen Feld)
  • Funkkopplung (per Elektromagnetischem Signal)

Hier ein simpler Entstörfilter auf Basis von magnetischer Übertragung (Schema):

Ich habe das auch für meinen Smart gebraucht – allerdings in Kombination mit einer Umwandlung vom “normaler” Radio-Lautsprecher-Ausgang zu Cinch – wegen meines Verstärkers. Deshalb habe ich zu folgendem gegriffen:

PT