go seven !

Tarifvergleich VDSL in Neukirchen/Pleiße

Bald scheint es soweit zu sein, dass wir hier bei uns im Dorf endlich VDSL haben werden. Da lohnt es sich, einen Blick auf die möglichen Tarife zu werden. Vorangestellt sei jedoch, dass nicht jeder Tarif an jeder Adresse verfügbar ist. Die meisten Anschlüsse sollten jedoch zumindest VDSL mit 50.000 kbit/s erreichen. Alle Preise habe ich mit 19% MwSt ermittelt und „Lockangebote“ lediglich in der Bemerkung erwähnt – man bleibt ja kaum nur 24 Monate bei einem Anbieter.

Angemerkt sei auch, dass viele Anbieter Rabatte geben, wenn man beispielsweise DSL und Mobilfunkvertrag bündelt. Je nach Anbieter können so bis zu 15€ im Monat gespart werden. Dies wird hier jedoch nicht beachtet und sollte individuell geprüft werden. Auch Zusatzfunktionen, die eventuell inklusive sind, werden zur Vereinfachung nicht beachtet.

Durchweg preiswert sind die Tarife von o2, welche zumeist 5 € unter der Konkurrenz liegen. Bei jedem Tarif der Anbieter muss noch ein Router hinzugebucht werden, soweit man nicht bereits einen VDSL-fähigen Router besitzt. Die Tarife variiren hierbei von 2,99 € / Monat bis 5,99€ / Monat. Wer sich gegen eine Miete entscheitet, dem empfehle ich die FritzBox 7412 gebraucht zu erwerben. Diese bietet für Anschlüsse bis 100.000 kbit/s ein unschlagbares Preis/Leistungs-Verhältnis. Nur rund 25 € zahlt man für ungenutzte Geräte und bekommt WLAN bis 150mbit/s, einen LAN-Netzwerk-Port und die Möglichkeit ein Telefon anzuschließen. Das reicht für die meisten aus.

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Alternativen zu VDSL in Neukirchen / Pleiße

Seit mittlerweile fast 1,5 Jahren versuche ich der Telekom Informationen über den Breitbandausbau in meinem Heimatdorf Neukirchen / Pließe aus der Nase zu ziehen. In einer unbeschreiblichen Salamischeibchentaktik wird der Ausbau immer wieder um 3 bis 9 Monate verschoben. Ich glaube mittlerweile nicht mehr an baldiges schnelles Internet in meinem Dorf. Deswegen möchte ich hier anderen Betroffenen mögliche Lösungen aufzeigen.

[Update] Es tut sich was! Die Telekom verlegt gerade Glasfaserkabel. Es wird doch nicht etwa noch was werden hier im Dorf 😀 [/Update]

Möglichkeit 1: LTE statt DSL

Das Mobilfunknetz ist mittlerweile bei uns besser ausgebaut als das DSL-Netz. So erreiche ich zumeist mindestens 25 MBit/s im O2 Netz und gern über 40 MBit/s im Vodafone Netz. Bisher war dies als DSL Alternative jedoch recht teuer. Die sogenannten Unlimited-Tarife bei O2, Telekom und Vodafone gehen bei 60 im Monat los…

Seit ein paar Tagen bietet Freenet jedoch einen täglich (!) kündbaren LTE-Vertrag im O2 Netz an, der keine Beschränkung des Datenvolumens aufweist. Der Tarif heißt Freenet Funk und wird ausschließlich digital vertrieben. Das Beste: Der Tarif kostet nur 99 ct am Tag, also zumeist unter 30 Euro im Monat. Da können manche DSL-Tarife nicht mithalten. Alternativ zu erwähnen ist der Vodafone GigaCube. Hier hat man jedoch eine vertragslaufzeit von 2 Jahren und lediglich ein Volumen von 75 GB (35 Euro im Monat) oder 200 GB (45 Euro im Monat). Immerhin ist die Hardware dabei.

Für den Freenet Funk Tarif benötigt man noch ein LTE-Modem. Ein preiswertes Modell gibt es beispielsweise von Huawei (50 Euro), wer etwas mehr Comfort und eine Telefoniefunktion haben möchte, sollte zur Fritz!Box LTE (130 Euro) greifen.

[Update 24.07.2019] Seit einigen Tagen testen wir Freenet FUNK als DSL-Alternative, da wir derzeit umziehen. Soweit sind wir zufrieden. Angemerkt sei, dass wir derzeit noch in Hannover sind und somit eine sehr gute Andeckung haben. In Kürze sind wir dann in Neukirchen (also auf dem Lande) und werden berichten. In der Großstadt erreichen wir Datenraten um 25 Mbit/s (Up- und Downstream!). Nicht übel. [/Update]

Möglichkeit 2: Mehrere DSL Leitungen kombinieren

War die erste Möglichkeit eher für private Haushalte gedacht, so folgt nun eine Möglichkeit für kleine Firmen. Oft sind mehr Hausanschlüsse für DSL und Telefonie vorhanden als benötigt werden. Wenn dies so ist, kann man eine weitere DSL Leitung buchen. So haben wir beispielsweise bei O2 einen „Flex“ Traif gebucht, da dieser ebenfalls ohne Laufzeit daherkommt (also monatlich kündbar ist). Allerdings muss man sich bewusst sein, dass danach noch einige Hürden zu meistern sind. So müssen beide DSL Anschlüsse gekoppelt werden, wozu ein eigenes Gerät nötig ist. Wir nutzen hierfür ein APU2 von PC Engines. Darauf betreiben wir eine Firewall mit pfSense, welche von Haus aus Multi-WAN fähig ist (also mehrere DSL Anschlüsse kombinieren kann). So erreichen wir mit zwei 16 Mbit Leitungen zusammen 24 Mbit / s. Warum nur so wenig? Nun zuerst kommen bei Leitung A nur 12 Mbit / s an (bei B 14 Mbit / s). Allerdings kann man zwei Leitungen nicht einfach addieren. pfSense nutzt ein „round robin“ Verfahren um pro Verbindung (!!!) die Datenpakete auf die zwei Leitungen zu verteilen. Somit kann eine einzelne Verbindung nie schneller sein als eine einzelne DSL Leitung. Wenn jedoch mehrere Verbindungen ins Internet bestehen (eine person schaut Youtube und eine andere lädt eine Datei aus dem Internet), so wird eine höhere Gesamtdatenrate genutzt.

Einen weiteren Vorteil gibt es auch noch: Wenn man die Leitungen bei unterschiedlichen Anbietern bestellt, zum Beispiel O2 und Telekom, so kann beim Ausfall einer Leitung die andere einspringen. Wenn man nun anstatt einer zweiten DSL Leitung einen LTE Anschluss nutzt ist man sogar gegen einen übereifrigen Baggerfahrer abgesichert 😉

Möglichkeit 3: DSL / LTE Hybrid-Tarife

Das erwähnte Multi-WAN aus Möglichkeit 2 gibt es auch fertig zu kaufen. So bietet die Telekom sogenennte Hybrid-Tarife. In Neukirchen kann man den Hybrid-Tarif mit 16MBit / s im Download (DSL) + 50 MBit/s im Download (LTE) buchen. Zusammen mit der vorausgesetzten Hradware kommt man aber schon auf knapp 60 Euro im Monat. Dafür bekommt man schon fast 3 DSL-Leitungen…

Fazit

Es gibt Möglichkeiten, auch einem unterversorgten Ort an schnelleres Internet zu kommen. Leider sind alle Varianten mit Mehraufwand verbunden – sei dieser technischer oder finanzieller Form. Zu wünschen wäre, dass der versprochene Ausbau endlich stattfindet, dann kann man nämlich endlich sorglos Datenraten wie in der Stadt nutzen.

Breitbandausbau auf dem Lande, oder: Kein schnelles Internet in Neukirchen / Pleiße

Info 22.07.2019: Neues gibt es leider noch nicht, aber ich hab mal die Amtsblätter der Gemeinde durchstöbert. In der Ausgabe vom Mai 2018 (!!!) wurde auf Seite 7 der Ausbau für Ende 2018 angekündigt. Da kamen mir beim Lesen beinahe die Tränen. Ob vom Lachen oder Weinen weiß ich nicht so ganz.

Ab der zweiten Jahreshälfte 2018 wird Super-Vectoring eingesetzt. Dann sind Geschwindigkeiten von bis zu 250 MBit/s möglich.

Amts- und Mitteilungsblatt | 15.05.2018 | Seite 7 (Gemeinde Neukirchen / Pleiße)

Wir haben übrigens immer noch 12 Mbit/s liebe Telekom. Das sind knapp 5 % von 250 Mbit/s.

Update 22.05.2019: Manchmal geht es dann ganz schnell. Auf eine zweite Anfrage bei Jan Löffler habe ich prompt eine Antwort erhalten. Dieser erklärt zuerst, dass die Politik sich der Thematik bewusst ist. Allerdings kommt es in der E-Mail zu einer weiteren interessanten Aussage: Die neuerliche Verschiebung Anfang Mai ist diesmal wohl nicht durch die Telekom oder Bauprobleme entstanden, sondern durch die politische Entscheidung des Kreistages vom 17.04.2019. Dort wurde im Tagesordnungspunkt  Ö 20, „Vereinbarung zum Breitbandausbau im Landkreis Zwickau“, beschlossen, die Aufgabe „geförderter Breitbandausbau in den gegenwärtigen und künftigen unterversorgten Gebieten“ zu bündeln und somit an den Landrat zu deligieren [TOP Ö „22].

Ebenfalls bestätigs wird meine Annahme, dass der Ausbau bin zu den knotenpunkten erfolgreich verlief. Dies wird auch dadurch bestätigt, dass der Ausbau in Dänkritz und Lauterbach bereits abgeschlossen ist.

Update 21.05.2019: Es scheint mal wieder etwas Bewegung in die Thematik zu kommen. Nachdem ich vor Wochen den Herrn Jan Löffler (für die CDU im sächsischen Landtag, stammt aus der Region) erfolglos kontaktiert hatte (keinerlei Rückmeldung), taucht nun zumindest wieder ein voraussichtliches Datum in der Karte der Telekom auf. Aber soweit waren wir 2018 auch schon einmal.

Screenshot der Ausbau-Karte der Telekom. Stand 21.05.2019

Breitbandausbau bis Anfang 2020 verschoben

Telekom Pressestelle am 03.05.2019

Update 04.05.2019: Es ist eine schlechte Nachricht für viele in der Region: Der Breitbandausbau im Ort Neukirchen / Pleiße wurde wiederrum verschoben. Nachdem die Telekom Anfang 2018 den Ausbau der Internetinfrastruktur in der Gemeinde angekündigt und immer wieder nach hinten verschoben hatte, folgt Anfang Mai 2019 wiederrum Ernüchterung. Nachdem das Ausbaudatum ein weiteres Mal von der Karte der Telekom verschwunden war, bestätigte die Telekom Pressestelle, eine weitere nicht unwesentliche Verschiebung des Ausbaus um mehr als ein halbes Jahr auf das „erste Quartal 2020“. „Voraussichtlich“, versteht sich.

Update 02.05.2019: Seit gestern sollte der Ausbau für Neukirchen in der Ausbaukarte der Telekom als „blau“ bzw. im 3-Monatsrahmen angezeigt werden. Leider ist der Ausbauplan (wiedermals) verschwunden, alle Informationen dazu gelöscht. Deshalb habe ich eine neue Anfrage an die Pressestelle der Telekom gestellt:

Sehr geehrter [Name entfernt],
Seit meiner letzten Anfrage (Verlauf siehe unten) sind nun rund 3 Monate vergangen. Der Status des VDSL-Ausbaus in 08459 Neukirchen ist jedoch unklarer denn je. Bis Ende April wurde immerhin noch ein geplanter Ausbau für Juli 2019 auf der Karte zum Netzausbau angezeigt. Nun ist das Datum wieder verschwunden, keinerlei Information verfügbar.

Bitte klären Sie mich daher bitte auf:

Wann wird der VDSL-Ausbau in 08459 Neukirchen / Pleiße abgeschlossen sein?

Wie ist der aktuelle Projektstatus?

Welche Faktoren verzögern nun wiederrum die Fertigstellung?

Mit freundlichem Gruß

Pascal Tippelt

Anfrage an Kontakt der Telekom Pressestelle

Ich bleine natürlich für euch an dem Thema dran. Falls keine zufriedenstellende Antwort von der Telekom kommt, ziehe ich in Bertracht, die Gemeindeverwaltung mit einer Anfrage um Auskunft zu bitten.

UPDATE 25.01.2019: Heute wurde der Ausbau-Termin von April 2019 auf Juli 2019 verlegt. Aufgrund dieser erneuten Verspätung habe ich die Pressestelle der Telekom erneut kontaktiert. Leider habe ich bisher weder von der Pressestelle, noch via Twitter (Öffentlich / DM) eine Stellungnahme der Telekom erhalten.

Hier die Anfrage an die Pressestelle der Telekom:

Sehr geehrte Damen und Herren,
mein Name ist Pascal Tippelt, ich bin IT- und EDV-Verantwortlicher eines Unternehmens in 08459 Neukirchen sowie Blogger. Meine heutige Anfrage gilt dem DSL-Ausbau im Ort Neukirchen / Pleiße in Sachsen.
Anfang 2018 wurde der Ausbau des maroden DSL-Netzes in der Gemeinde angekündigt (Amtsblatt sowie Flyer der Telekom). Im Ort wurden und werden zumeist nur 12000 kbit/s erreicht, diese Mitteilung wurde dementsprechend positiv von den Bürgern und ansässigen Firmen aufgenommen. Der Ausbau sollte laut Karte zum Breitbandausbau in Deutschland im September 2018 fertiggestellt werden. Im zweiten Quartal 2018 wurde dieser Termin jedoch jeden Monat um einen Monat nach hinten verschoben. Ende des Jahres 2018 verschwand der Termin zum Ausbauende ganz. Nach Rückfrage vom 24. Oktober 2018 konnte keine Aussage gemacht werden. Im Dezember wurde dann ein neuer Termin auf der Karte verkündet (April 2019), der mir ebenfalls telefonisch bestätigt wurde. Nun ist dieser Termin zum Ausbau-Abschluss wieder um Monate nach hinten verschoben worden (Juli 2019). Durch Kontakt zur Tiefbau-Firma konnte ich bereits feststellen, dass der Ausbau der FTTC-Verbindungen sowie der Anschlusskästen in den Straßen bereits im vierten Quartal 2018 abgeschlossen wurde.
Bitte erläutern Sie die Gründe für die nun mittlerweile sechste Verspätung im DSL-Ausbau in Neukirchen / Pleiße. Wann wird der Ausbau abgeschlossen sein?

Mit freundlichen Grüßen
Pascal Tippelt

Anfrage an medien@telekom.de vom 26.01.2019

Update 27.01.2019: Es gab eine „Rückmeldung“ meiner Twitter-Anfrage:

Das der sechste neue Termin bestätigt wird, das hatte ich schon einige Male. Nie gibt es Gründe dafür. Ich warte die offizielle Antwort der Pressestelle ab und werde mich dann gegebenenfalls an die Politik wenden.

Update 28.01.2019 (1): Die Telekom sollte ihre Mitarbeiter einmal im Fragen lesen schulen, oder Ihnen zumindest mal mehr zeit zum lesen lassen. Auf mehrere Anfragen, warum sich der Termin auf das Datum im Juli verschoben hat, bokmme ich vom Sinn her immer die selbe Antwort: „Der voraussichtliche Ausbautermin ist im Juli 2019“. Danke! Die Information stand bereits in meiner Frage. Die wirkliche Frage, was der Grund für die erneute Verspätung ist und an welchen Verantwortlichen ich mich wenden kann, wird immer ignoriert. Die Pressestelle ignoeriert meine Anfrage bisher ebenfalls, aber ich hatte auch nicht innerhalb von 24 Stunden mit einer Antwort gerechnet.

Update 28.01.2019 (2): Ich habe eine Antwort von der Pressestelle der Telekom erhalten.


Sehr geehrter Herr Tippelt,

der FTTC-Ausbau des Ortsnetzes Crimmitschau (Vorwahl 037629) gestaltet sich schwieriger als erwartet. Einige Standorte werden wir voraussichtlich bis Ende April in Betrieb nehmen, der Großteil wird wahrscheinlich im 3. Q 2019 fertiggestellt sein.

Mit freundlichen Grüßen

[Name entfernt]

DEUTSCHE TELEKOM AG (Cooperate Communications)

Zur Erläuterung: Crimmitschau ist der Nachbarort. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Neukirchen da mit „dran hängt“. Leider bleibt der Mitarbeiter eine genauere Spezifikation schuldig. Ich habe nachgehakt und werde berichten.

Wir kommen dem Übel wahrscheinlich langsam etwas näher. Ein Ausbau einer anderen Gemeinde verzögert den in meiner Gemeinde. So zumindest interpretiere ich die Aussage des Telekom-Mitarbeiters. Mal sehen, wie sich das Ganze entwickelt.

Update 28.01.2019 (3): Neue Antwort bei Twitter. „Das Wetter ist schuld“. Stimmt. Im Osten ist ja immer nur Eis, Kälte und Sturm. *Gacker*. Im Ernst: Wenn da seit Mitte 2018 nicht Bau-fähiges Wetter wäre, hätte ich das mitbekommen. Und in den Medien hätte sicher auch was von „Jahrhundert-Unwetter“ gestanden.


Originaler Artikel: Die Telekom baut das DSL-Netz aus, endlich VDSL bis 100 MBit/s! So zumindest stand es im Flyer, der Anfang 2018 in der Gemeinde Neukirchen / Pleiße verteilt wurde. Schon im Oktober 2018 sollte der Ausbau abgeschlossen sein. FTTC, also Glasfaser bis zum Verteiler in der Nachbarschaft sollte es geben. Wunderbar!

Ich betreue vor Ort die IT eines kleinen Unternehmens. DSL 16000 ist verfügbar, 12000 kbit/s kommen an. Sicher besser, als in anderen Regionen in Deutschland, aber spätestens mit dem Upload von 1000 kbit/s stößt man mit 5 gleichzeitigen Telefonaten per VoIP an die Grenzen. Umso erfreuter war ich, als Mitte des Jahres gut erkennbar Tiefbauarbeiten begannen. Auf der Karte zum Netzausbau der Telekom jedoch tat sich auch einiges. So wurde der Termin für den Abschluss der Arbeiten jeden Monat um einen Monat nach hinten verschoben. So lautete der Endtermin erst Oktober, dann September, dann November, Dezember und gar Januar.

Und dann war er weg. Kein Termin mehr gelistet. Was nun – Ausbau kurz vor dem Ziel gecancelt? Doch kein schnelles Internet? Eine kurze Anfrage bei der Pressestelle der Telekom brauchte das Übel zutage:

(…) aktuell können wir noch keine Aussagen zu Terminen beim Ausbau in Neukirchen/Pleiße treffen. Wir klären die weitere Zusammenarbeit mit Tiefbauunternehmen. Sicher ist aber, dass wir weiter bauen. Bitte haben Sie noch etwas Geduld.

Geduld haben wir hier in Westsachsen, denn 12000 kbit/s sind bei Leibe kein Highspeed, zumal die benötigte Datenrate immer weiter zunimmt. Doch mittlerweile (Stand 31.10.2018) gibt es einen Hoffnungsschimmer: Neukirchen taucht wieder auf der Ausbaukarte auf. Sogar mit Termin! Schon Anfang April, nur rund 14 Monate nach Ankündigung und nur 6 Monate nach ursprünglichen Termin soll der Ausbau abgeschlossen sein. Also – falls dieser Termin eingehalten werden sollte. Eventuell. Voraussichtlich.

Screenshot der Ausbau-Karte der Telekom. Der angegebene Termin wurde bereits wieder verschoben.

Projekt: Historisches Wohnmobil – Teil 11 Tank, Tankanzeige, Radio, Bett und Küche

Mehr als zwei Wochen sind seit meinem letzten Artikel hier vergangen, denn ich habe Prüfungsphase. Dennoch liegt das Projekt Wohnmobil nicht brach, denn es ist schließlich der perfekte Ausgleich zum kopflastigen Lernen. Da sooo viel passiert ist, möchte ich etwas strukturierter vorgehen als bisher.

Der Benzintank, die Tankanzeige

„Mit dir wird es nie langweilig…“ sagte meine Freundin nach dieser Aktion 😀 – Doch zurück: Der Benzintank musste entleert werden, denn die Tankanzeige funktionierte nicht. Außerdem ist die Tankentlüftung defekt. Ich habe also neue Benzinschläuche bestellt und begonnen den Tank in Kanister abzulassen. Eigentlich ein gemütliches Prozedere: Schlauch abklemmen, abziehen, in den Kanister stecken, warten… Klappte auch sol lange gut, bis ich das Ganze wiederholen wollte. Dabei brach der (uralte) Schlauch spontan durch. Einfach so. Ich hatte natürlich was untergelegt, kann ja mal ein Tropfen daneben gehen… Doch die Tropfgeschwindigkeit jetzt war schon beachtlich. Also schnell ein Gefäß untergestellt und ab in die Wohnung gerannt, da lag noch der neue Schlauch, welchen ich später einbauen wollte.

Tankgeber und Tank eines VW T2 Bus um Bedford Blitz.

Resultat der Aktion: Ich war schnell genug, die Umwelt hat nichts abbekommen (war aber knapp). Den Tank habe ich leer und die Kanister voll bekommen. Der Austausch der Tankentlüftung war ein Kinderspiel. Etwas komplizierter war die Sache mit der Tankanzeige. Als ertes stellte ich fest: Das ist kein originaler Bedford-Benzintank! Sondern einer vom VW T2 Bus. Naja, immerhin zeitgenössisch. Der darin verbaute Geber (Voll: 0 Ohm, leer: 78 Ohm) war dementsprechend nicht für unsere Anzeige (Voll: 33 Ohm, leer 0 Ohm) gedacht. Dem Elektrotechniker kommt aber ein Kniff zur Hilfe: Schaltet man Widerstände parallel, so ist der Gesamtwiderstand geringer (als der kleinste der beiden). Ich habe also einen 56 Ohm Widerstand parallel geschaltet:

R_neu = (Rgeber * Rparalell) / (Rgeber + Rparallel) = (78 * 56) / ( 78 + 56) = 32,59 Ohm

Das sin beinahe die geforderten 33 Ohm, passt also – beinahe. Nun ist nämlich voll leer und leer voll. Aber damit können wir leben, denn es ist besser als gar keine Anzeige 😉

Das Radio

Ja, unser Radio ist nicht zeitgenössisch. Aber wir möchten ein klein wenig modernen Komfort haben. Deswegen habe ich schon etwas länger einen 2-DIN Monociver bestellt, für den ich im Moment eine Halterung baue:

Zukünftige Halterung

Hier sieht man, dass vorn noch der Teppich fehlt. Korrekt! Kommt demnächst.

Das Bett…

…sollte größer werden. 123 cm waren meiner Freundin zu wenig Breite, was macht der Gentleman da? Ganz klar: Das Bett breiter. Auf knappe 140 cm habe ich es erweitert, jetzt haben wir immerhin nebeneinander Platz (in der Länge passe ich zwar immer noch nicht rein, aber egal…).

Außerdem mussten die Gasdruckfedern erneuert werden. Die linke der Beiden hatte schlicht keine Funktion mehr. Also haben wir zwei Stück bestellt. 1000 N Kraft haben die, jeweils! Aber wie einbauen? Bei der Kraft kann man die schließlich nicht mal eben stauchen. Es hilft: Ein Spanngurt. Sicher nicht die professionellste Methode und dennoch konnten die Gasdruckfedern temporär um die benötigten 1,5 cm verkürzt werden, um sie einzubauen. Jetzt bleibt das Bett von alleine oben! Welch ein Traum.

Die Küche

Die Küche kommt auch voran. Nachdem der Kühlschrank eingebaut, die Arbeitsplatte mit Holzsiegellack überzogen und die Schranktüren in „Produktion“ sind, geht es voran! Auch der Gasherd funktioniert tadellos (hier musste ich zwei Dichtungen erneuern und neue Befestigungen für den Gaskopf anfertigen).

Arbeitsplatte mit Gasherd und Spüle

Oh welch schöne Farbe dieses Blau ist…

Wie geht es weiter?

Das Bad! Es muss endlich vorangehen mit dem Bad. Samstag war ich mit dem Wohnmobil unterwegs, unter anderem um die Platten für das Bad zuschneiden zu lassen. Pustekuchen! Der Zuschnitt bei Hornach war geschlossen. Nun ja, es sind ja noch ein paar Wochen. Heute versuche ich es nochmal!

Projekt: Historisches Wohnmobil – Teil 10 Kühlschrank, Dichtungen und andere Kathastrophen

Die letzte Woche begann mit einem Rückschlag. Beim überprüfen der 230V Elektroinstallation musste ich feststellen, dass der Kühlschrank den RCD („FI“) auslöst – mit einem Fehlerstrom über den PE (Schutzleiter). Natürlich ist das bisher niemand aufgefallen, denn das Wohnmobil hatte nur 2 Schmelzsicherungen. Glücklicherweise habe ich all dies erneuert und konnte durch den modernen Automaten einen Fehler feststellen, der sonst womöglich erst später und mit fatalen Folgen aufgefallen wäre. Der Fehlerteufel war die 230V Heizpatrone des Kühlschranks, welche an ihrer metallischen Außenseite solide 120V Spannung führte… Nun, ein Austausch hätte ich mechanisch definitiv machen können. Jedoch kostet eine solche Heizpatrone tatsächlich um die 50€ plus Versand. Für diesen Preis habe ich aber dann über eine Kleinanzeige einen vollständigen und vor allem voll funktionsfähigen Kühlschrank ergattern können. Es handelt sich um ein nicht unwesentlich größeres Modell vom selben Hersteller.

Dadurch, dass der neue Kühlschrank nun höher ist, musste dieser neben statt über dem Radkasten eingebaut werden. Ich habe also die gesamte Küche um ca 6 cm nach links verschoben. Das Resultat, in Kombination mit der Erweiterung nach hinten ergibt nun eine Gesamtlänge von zwei Metern, mit etwa 95 cm reiner Arbeitsfläche hinten. Tati freut sich zusätzlich noch über zwei große Schränke mit viel Stauraum unter dem neuen Arbeitsbereich.

Immer wieder fällt auf, dass das Wohnmobil als auch sein gesamtes Interieur nicht gerade winklich sind. Dies kann an der etwas lockereren Fertigung der 70er Jahre aber auch am Alter des Mobils liegen. Jedenfalls ist alles verzogen 😀

Das positive am neuen Kühlschrank: Dieser funktioniert nun auf 12V, 230V und Gas tadellos (Gefrierfach erreicht -18 Grad nach nur 2 Stunden Betrieb). Wo ich gerade bei Gas bin: Die Dichtungen am Gasherd musste ich auch neu bestellen 🙁 – die waren aufgrund ihres Alters kaum noch zu erkennen.

Die Holzzuschnitte für die Türen und Seiten sind bestellt und werden wahrscheinlich nächste Woche eintreffen. Bis dahin werden wir uns mit der Verbreiterung des Bettes sowie dem Bad beschäftigen, welches bald zum Abschluss kommen soll. Nebenbei erwähnt: Für die wichtigsten Sachen haben wir nun einen Zeitrahmen: Bis zum Deichbrand Festival muss das Mobil grundlegend bewohnbar sein, denn wir fahren dort mit Karl Heinz hin! Wir haben ein WoMo-Green Ticket gebucht – es ist unser erstes Festival und wir sind noch Anfänger, da kann man auch mal etwas ruhigeren Schlaf gebrauchen.

So arbeitsam dies alles war, hatten wir doch zwei Freuden. Zuerst haben wir eine gebrauchte 5KG Propangasflasche bekommen (nicht Pfand) – genau was wir brauchen. Danke an Benno und Sieglinde! Außerdem kommen immer wieder Leute einfach auf uns zu und erzählen uns, wie toll sie finden, was wir tun. Das spornt immer wieder an. Außerdem ist es gut zu wissen, dass die Nachbarn hinter dem Projekt stehen und sich vom Wohnmobil auf der Straße nicht gestört fühlen.