go seven !

Spiegel Online Plus Artikel ohne Bezahlung lesbar

Das folgende Thema ist heikel. Viele Zeitschriften haben sich auf das Online-Geschäft ausgebreitet und wollen auch dort Geld verdienen. Das die Verlage das mit dem Geldverdienen ernst meinen zeigt die Bild-Zeitung mit dem Springer Verlag und dessen Prozess gegen den Youtuber Tobias Richter [siehe, siehe]. Und dennoch möchte ich hier etwas aufzeigen, was dazu führt, dass man Artikel bei Spiegel Online lesen kann, für die man eigentlich zahlt. Hierbei muss keine wirklich illegale Aktion durchgeführt werden und eigentlich auch kein Hack, wie in der Überschrift geschrieben man muss lediglich 2 Dinge können: HTML-Code lesen und das Alphabet verstehen (besser: ASCII-Code).

Doch von vorn. Das ist ein Screenshot der Spiegel-Online-Website:

spiegel-screenshot
Screenshot Spiegel Online; 22.10.2016 – 12:15 Uhr
spiegel-plus-2
Screenshot Spiegel Online; 22.10.2016 – 12:25 Uhr

An der Seite findet man auch Bezahlartikel:

Klickt man diese an, so wird man einen Teil des Artikels lesen können – etwa bis 1/4 des Artikels. Dann kommt eine Aufforderung, eben diesen Artikel doch zu kaufen, um ihm weiter betrachten zu können. Im Schatten dieser Aufforderung findet man Text – Text, welcher verdächtig nach geschriebenen Wörtern mit sinnvollem Inhalt aussieht. Mir viel auf, dass sich dieser „Schatten-Text“ immer veränderte – bei jedem Artikel anders war. Also schaute ich mir an, wie dieser zu Stande kam. Also habe ich einen Blick in den Quellcode des Artikels geworfen (hier beispielhaft am Artikel Priscilla Presley über das neue Elvis-Album – „Für mich klingt Helene Fischer nicht grauenhaft“). Im HTML-Code findet sich natürlich der „unverschlüsselte“ Text:

<p>
<b>SPIEGEL ONLINE:</b> Mrs. Presley, vor einem Jahr ließen sie die Stimme ihres Ex-Ehemanns Elvis für das Album „If I Can Dream“ mit Streichern aufplustern. Waren Sie überrascht, dass die Platte ein Millionen-Bestseller wurde?</p>

<p>
<b>Presley:</b> Dass es so gut laufen würde, hatte tatsächlich keiner erwartet. Deshalb gibt es ja nun auch die Fortsetzung „The Wonder Of You“. Die Idee war aber nicht nur, viele Platten zu verkaufen, sondern auch zu zeigen, dass Elvis so viel mehr sein kann als nur Rock’n’Roll, um ein neues Publikum zu erschließen.</p>

Quelle: Spiegel Online, Priscilla Presley über das neue Elvis-Album – „Für mich klingt Helene Fischer nicht grauenhaft“, 22.10.2016

Ich habe also weiter gesucht und fand folgenden Quellcode:

<p class=“obfuscated“>
<b>TQJFHFM POMJOF;</b> Kfefo Ubh Fmwjt@ Jtu ebt ojdiu bvdi cfmbtufoe@</p><p class=“obfuscated“>
<b>Qsftmfz;</b> Ofjo- jdi lboo tdipo {xjtdifo nfjofn Cfsvg voe nfjofn Qsjwbumfcfo usfoofo/ Bcfs ebt ýcfsmbqqu tjdi obuýsmjdi nbodinbm/ Fjofstfjut ifmgf jdi- tfjo Fscf {v wfsxbmufo- boefsfstfjut i÷sf jdi bvdi obdi xjf wps hfsof tfjof Nvtjl/ Kfeft Nbm- xfoo fs jn Sbejp måvgu- gsfvf jdi njdi/ Jshfoexjf jtu Fmwjt jnnfs eb/</p><p class=“obfuscated“>

Quelle: Spiegel Online, Priscilla Presley über das neue Elvis-Album – „Für mich klingt Helene Fischer nicht grauenhaft“, 22.10.2016

Wenn man hier alle HTML-Tags entfernt [via], so gibt es folgenden Text-Salat:

TQJFHFM POMJOF; Kfefo Ubh Fmwjt@ Jtu ebt ojdiu bvdi cfmbtufoe@
Qsftmfz; Ofjo- jdi lboo tdipo {xjtdifo nfjofn Cfsvg voe nfjofn Qsjwbumfcfo usfoofo/ Bcfs ebt ýcfsmbqqu tjdi obuýsmjdi nbodinbm/ Fjofstfjut ifmgf jdi- tfjo Fscf {v wfsxbmufo- boefsfstfjut i÷sf jdi bvdi obdi xjf wps hfsof tfjof Nvtjl/ Kfeft Nbm- xfoo fs jn Sbejp måvgu- gsfvf jdi njdi/ Jshfoexjf jtu Fmwjt jnnfs eb/

Quelle: Spiegel Online, Priscilla Presley über das neue Elvis-Album – „Für mich klingt Helene Fischer nicht grauenhaft“, 22.10.2016 (Quellcode ohne HTML Tags)

Betrachtet man die Buchstabenfolge „TQJFHFM POMJOF“ genauer, so fällt einem auf, dass dies die um 25 Buchstaben (oder -1) verschobene Buchstabenfolge „SPIEGEL ONLINE“ ist. Dies lies mich hellhörig werden… was würde passieren, wenn man den kompletten oben genannten Text zu umwandeln würde? 😯 Ich nutze dazu die Cäsar Verschiebechiffre [via]:

SPIEGEL ONLINE; Jeden Tag Elvis@ Ist das nicht auch belastend@
Presley; Nein- ich kann schon {wischen meinem Beruf und meinem Privatleben trennen/ Aber das ýberlappt sich natýrlich manchmal/ Einerseits helfe ich- sein Erbe {u verwalten- andererseits h÷re ich auch nach wie vor gerne seine Musik/ Jedes Mal- wenn er im Radio låuft- freue ich mich/ Irgendwie ist Elvis immer da/

Quelle Spiegel Online, Priscilla Presley über das neue Elvis-Album – „Für mich klingt Helene Fischer nicht grauenhaft“, 22.10.2016 (Quellcode ohne HTML Tags mit Cäsar Verschiebeschiffre um 25)

Oh was ist denn das? Lesbarer Text!!! Nun zumindest beinahe. Sonderzeichen der ASCII-Tabelle sind nicht mitkonvertiert worden und äöü kannte Cäsar (hehe Cäsar) wohl auch nicht ;-). Was wäre nun, würde man ein Programm schreiben, welches einfach einen ASCII-Shift um +25 oder -1 macht 😯 ? Nun, dies kombiniert mit etwas Programmierarbeit für ein Chrome-Plugin könnte dazu führen, dass man alle Spiegel Plus Artikel ohne Aufwand und ohne zu bezahlen lesen könnte. Aber das wäre kriminell – oder?

Nun, in Deutschland ist es verboten, „wirksame technische Maßnahmen zum Schutz eines nach diesem Gesetz geschützten Werkes oder eines anderen nach diesem Gesetz geschützten Schutzgegenstandes“ zu umgehen (§ 95a Abs. 1 UrhG). Auch die Herstellung und Verbreitung von Programmen und sonstigen Hilfsmitteln, die der Umgehung dienen, sind verboten (§ 95a Abs. 3 UrhG). Verstöße, die nicht zum eigenen privaten Gebrauch geschehen, können als Straftaten (§ 108b UrhG) oder Ordnungswidrigkeiten (§ 111a UrhG) verfolgbar sein. [Wikipedia] Schreibe ich mir (oder ihr euch) also privat ein Programm, welches mit den Spiegel lesbar macht, so komme ich wohl unbescholten davon.

Google mit SSL: Endlich sicher suchen!

Wie Google in seinem Firmenblog kürzlich angekündigt hat, ist das „Googlen“ nun auch verschlüsselt (per SSL) möglich. Das Programm befindet sich zwar noch im Beta-Status, aber bis auf (MINIMALE) Geschwindigkeitseinbußen (nicht merklich, aber messbar!) ist nichts anders, abgesehen natürlich davon, dass die Suche jetzt verschlüsselt und somit nicht mehr abhörbar ist.

Wie geht’s? Ganz einfach: Nicht http://www.google.com eintippen, sondern Google unter https://www.google.com aufrufen!

Resultat:

  • Eine SSL-Verbindung zum Goolge-Server
  • Ein etwas anderes „Google-Bild“
  • Minimale Geschwindigkeitsverzögerung.

PT