TIDAL vs. Spotify & co

Das von Jay-Z gestartete Streaming-Angebot TIDAL soll nicht direkt mit Spotify, Google Music und iTunes konkurieren. Das zeigt schon die Qualitätsauswahl.

Trotzdem habe ich es gewagt und TIDAL mit Google Music verglichen:

tidal vs gmusic

Faktor 1: Ton-Qualität

Hier liegt Tidal klar vorn. Im HIFI-Abo gibt es FLAC auf die Ohren. Ein wahrer Ohrenschmaus. Auch die Android-App unterstützt dieses Format. Soweit zu den reinen Fakten. Doch wie hört es sich im Vergleich wirklich an?

Zum Testen habe ich mein (altes aber gutes) Schneifer-Hifi-System bemüht. Die Quelle ist mein PC mit dem Web-Player (FLAC). Um einen möglicht direkten Vergleich zu bekommen, spiele ich Titel ab, welche bei beiden Anbietern verfügbar sind (Volbeat wie im Bild zu sehen zum Beispiel).

GMusic verwendet (wie auch Spotify und co.) ein komprimiertes Format – dies sollte jeweils maximal MP3 mit 320kbit/s entsprechen. Das Ohr hört hier vor allem folgendes: Die Base-Drum klingt nur am Anfang eines Songs Fett (die ersten paar Schläge), nimmt dann deutlich an Volumen ab. Ist der Titel allgemein anspruchsvoll (viele Instrumente) kommt es schnell dazu, dass alles matschig klingt, zu einem Brei verschwimmt. Je höher die Bitrate, desto geringer dieses Phänomen. Doch zu vernehmen bleibt es.

Bei dem FLAC-Titeln von Tidal hingegen bleibt auch eine (Doppel-)Base den ganzen Titel durch gleich “fett” und verliert kein Volumen. Ich kann desweiteren feststellen, dass Gitarren beispielsweise viel sauberer rüber kommen, klarer, als wären sie wie Wasser.

Fazit: Tidal > GMusic

Faktor 2: Musikauswahl

Ganz klar: Bei Tidal gibt es weniger Interpreten als bei GMusic, Spotify, Napster & co. Doch besticht das Angebot durch Künstler, die ich bisher in Streaming-Angeboten nicht gesehen habe, AC/DC zum Beispiel. Die Jungs aus Kalifornien sind mit 24 Alben und 2 Singles / EP’s vertreten. Das sollte quasi alles sein…

Deutsche (/deutschsprachige) Künstler wie Die Ärzte und Die Toten Hosen hingegen sind derzeit nicht für Streaming freigegeben (das soll sicher aber wohl bald ändern). Frei.Wild wird auch bald seine Alben auf Tidal veröffentlichen (Opposition folgt am 2.4.).

Fazit: Tidal < GMusic (das sollte sich aber ändern, sobald Tidal erfolgreicher ist)

Faktor 3: Apps

Ähnlich wie die großen Streaming-Anbieter hat auch Tidal Apps für alle Fälle parat: Web-Player, iOS, Android, (und jetzt wird es interessant:) SONOS, BLUESOUND, LINN, AURALiC, MIRAGE, SQUEEZEBOX, AMARRA sQ, MCINTOSH, WADIA, ELECTROCOMPANIET und MERIDIAN. Top Unterstützung.

Fazit: Tidal = GMusic

Faktor 4: Preis

Ich bin Student, ganz klar der Preis ist wichtig. Das Hifi-Abo gibt es bei Tidal für 19,99€ – das ist doppelt so viel wie GMusic veranschlagt. Es gibt zwar auch eine Variante für 9,99€, aber die nutzt eine geringere Streaming-Qualität, was für mich den einzigen großen Vorteil killt.

Fazit: Tidal < GMusic

Resultat:

Tidal ist eine super Sache für menschen mit audiophilen Wurzeln, die dies auch wirklich ausleben. Dann sind die 20€ im Monat meiner Meinung nach auch definitiv gerechtfertigt. Für mich persönlich ist dieser Faktor nicht allein ausschlaggebend. Musik höre ich meist im Auto, da sind Nebengeräusche vorprogrammiert und der Qualitätsunterschied macht sich nicht mehr bemerkbar. Ich werde das Projekt allerdings im Auge behalten und sollte ich mal eine audiophile Woche haben, so kann ich auch mal 20€ in einen Monat investieren.

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