Karl Heinz ist wieder da. Er steht nun wieder in unserer Straße und wir bauen fast täglich daran.
Folgendes wurde in den letzten Wochen in der Werkstatt erledigt:
Neuwertige Kardanwelle eingebaut (alte wurde überholt)
Mittellager getauscht
Ventile eingestellt
Ölwechsel inkl Filter
Erneuerung diverser Dichtungen / Simmerringe
Damit haben wir alle Sachen erschlagen, die ich nicht selber machen könnte oder wollte. Technisch sind am Fahrgestell trotzdem noch Dinge zu tun. Der Motor ölt noch etwas an der Ölwanne und unter dem Wohnbereich liegen bestimmt 20 ungenutzte Leitungen. Da muss ich rann. Aber das macht ja auch Spaß.
Innen haben wir beinahe alle Möbel wie geplant weiß lackiert. Der Einbau ist im Gange. Traumhaft. Ein Bild wird folgen, wenn meine Freundin den Bereich frei gibt 😉
Wir kommen langsam voran. Ganz langsam – man legt uns aber auch alle Steine in den Weg, die gefunden werden… Das die erste Kardanwelle, die wir bestellten absolut in die Hose ging: Geschenkt. Nun haben wir uns entschieden, die „alte“ Welle bei einem Gelenkwellenservice erneuern zu lassen. Dabei wurde der hintere Teil durch einen guten Gebrauchten ersetzt, alle Kreuzlager getauscht und das Mittellager erneuert. War nicht ganz billig, aber notwendig. Stolz wie Oskar, dass es endlich weitergehen kann also die Werkstatt kontaktiert, die die Welle für mich tauscht. Pustekuchen. Die haben natürlich erst mal Urlaub (es sei ihnen gegönnt). Dumm nur, dass wir nichts davon wussten und den Einbau so um einen Tag verpasst haben. Das Wohnmobil steht nun also nicht nur ohne Kardanwelle woanders, sondern zu allem Übel auch noch hinter einem Zaun, so dass wir gar nicht mehr rankommen… 🙁
Immerhin: Die erneuerte Welle ist von guter Qualität und sollte wieder einige Jahre halten. Wahrscheinling länger, als das Wohnmobil an sich 😀
Die „falsche“ Welle, die übrigens auch in vorzüglichen Zustand ist, ist wie wir nun herausfanden für ein Nachfolgemodell: Den Bedford Blitz von Baujahr 1985 bis 1987. Wer sie haben will: Einfach kommentieren. Ich schreibe dann. Das sich jemand findet, der die Welle haben will ist aber unwahrscheinlich. In Deutschland wurden damals nur ca 200 Autos dieser Art zugelassen… Ob da noch welche fahren? Vielleicht kommt ja jemand aus England auf diesen Blog. Ich verschicke die Welle gern international! Vor dem Brexit ist das wahrscheinlich günstiger als danach 😉
Ich denke, dass wir Karl Heinz dann um den 25.04. wieder vor unserer Tür haben werden. Endlich. Dann kann auch auch mal wieder was basteln – dieser Ausgleich zum Studium fehlt mir sehr.
Es hätte so einfach sein können: Eine gebrauchte Kardanwelle in gutem Zustand über eine Kleinanzeige auftreiben, tauschen und alles ist wieder paletti. Doch es kam anders. Beim Einbau mussten wir feststellen, dass die gelieferte Welle nicht wie bestellt für den Bedford Blitz Benziner mit 4 Gang Schaltgetriebe ist, sondern einen Getriebeflansch für das Automatikgetriebe besitzt, einem unbekanntes Mittellager und eine andere Aufteilung der Kreuzgelenke hat… Alles in Allem eine Welle, die komplett verpfuscht ist. Wir wenden nun also Plan B an, der leider doppelt so teuer ist. Die alte Kardanwelle unseres Wohnmobils wird vom Gelenkwellenspezialisten aufgearbeitet. Danach sollte die Welle wieder 40 Jahre halten – hoffe ich. Außerdem hätten wir dann wieder was am Fahrzeug was Garantie hat 😀
Beim Vergleich der beiden Wellen Beachte man bitte die Verbindung ganz links, sowie den Bereich des Mittellagers. Ich verstehe nicht, warum der Verkäufer nicht einsieht, dass das keine originale Welle ist…
Das wirklich ungünstige an der ganzen Sache ist, dass das Wohnmobil im Moment bei der Werkstatt steht und wir nicht rein bzw. rankommen. Ich kann mich also nicht weiter um die Elektrik kümmern und auch mit dem Innenausbau kommen wir nicht weiter. Um das zu umgehen haben wir begonnen, alle ausgebauten Schrank- und Möbelteile zu schleifen und zu lackieren. Und ich habe schnell noch ein Regal in den Keller gezimmert, denn der läuft gerade über mit Material und Wohnmobilteilen.
Auf dem Bild ist das Regal noch im Bau. Es fehlen noch die Stabilisatoren und ein Regalboden oben. Und natürlich der ganze Inhalt! Danach konnte ich endlich aufräumen und wieder „frei“ rumlaufen. Jetzt wird sich auch das Schleifen und Lackieren des Möbel wieder einfacher gestalten.
Es tut sich wieder etwas ums Wohnmobil. Nach langem Suchen habe ich eine Werkstatt gefunden, die in der Lage ist, Wohnmobile zu reparieren (oft scheitert es schlicht an der Höhe der Halle), sich an einen Oldtimer herantraut und das Know-How dafür hat und dann auch noch bereit ist, gebrauchte Teile einzubauen. Denn neue Teile sind für ein Fahrzeug aus den 70ern schwerlich zu finden 😉 Die Werkstatt heißt Kostas Autoservice und ist eine freie Werkstatt in Hannover. Dort schraubt unter anderem ein netter älterer Herr, der unseren Hymer – speziell den verbauten Opel-Motor kennt. Deswegen habe ich auch gleich ein paar Sachen in Auftrag gegeben:
Kardanwelle tauschen (ich habe eine gute Gebrauchte gefunden)
Ölwechsel (natürlich auf 20W50, rein mineralisch)
Ventilspiel einstellen (dies ist nicht negativ aufgefallen, aber stand einfach auf der ToDo-Liste)
Er meinte dann auch gleich, er schaut sich mal die Abgaswerte an, ob der Motor gut eingestellt ist. Sehr schön! Selten findet man noch eine Werkstatt, die Eigeninitiative ergreift. Bei einem kleinen Test im Standgas bescheinigte man mir dann auch gleich, dass der Motor für sein Alter noch ziemlich gut läuft.
Die Kardanwelle, das hatte ich hier im Blog schon geschrieben, hat einen schweren Schlag im hinteren Bereich – wie immer der zu Stande gekommen ist, er musste repariert werden. Der Vorbesitzer ist definitiv damit gefahren – auch viele Kilometer. Denn das Mittellager ist schon gerissen, da passte sogar mein Männerzeigefinger durch das Gummi… Ab ca 60 km/h haben wir dementsprechend starke Vibrationen von hinten – da wo der defekte Teil der Welle sitzt. Kein Zustand, in dem man fahren kann.
Falls jemand über diese Seite stolpert und auf der Suche nach den Ventilspielmaßen ist: bei Bedford Schüttemeyer findet man die Daten. In deren Shop findet man des weiteren auch noch diverse Ersatzteile. Und wenn man was im Shop nicht findet, einfach anrufen, gebraucht ist da sicher was da!
Auch erwähnenswert ist das Bedford-Blitz-Forum. Ein Großteil meiner technischen Informationen habe ich von dort. Auch wenn man „Anfängerfragen“ stellt kommen keine blöden Antworten. Sehr gutes Klima da. Liegt vielleicht auch daran, dass ich das Durchschnittsalter der dort angemeldeten Personen deutlich senke…
In diesem Moment wird das WoMo gerade repariert. Vielleicht haben wir es morgen schon wieder…
Es geht endlich weiter! Wir haben uns für einen Fußboden entschieden. Es ist ein Click-Laminat in Eiche-Optik geworden. Wir haben so einen Boden das erste mal verlegt und sicher auch nicht alles richtig gemacht, aber erstmal sieht es ziemlich gut aus.
Rundum kommen später kleine, helle Leisten, um den notwendigen Spalt zu verdecken. Leider konnten wir den Boden so nicht bis ganz nach vorn verlegen – denn da sind zu viele Rundungen (im Sinne von erst fällt der Boden ab, dann steigt er leicht und dann mehr) welche wir nicht auslegen konnten. Dort kommt wieder ein Teppich hin – welcher auch für etwas bessere Schalldämmung sorgen soll.
Apropos Schalldämmung: Die ist auch mit dran. Der Bereich des Armaturenbrettes wird im Moment komplett neu gemacht – unter Verwendung von Teilen des alten Armaturenbrettes. Brett wohlgemerkt im wahrsten Sinne des Wortes: Es ist und bleibt eine Holzkonstruktion.
Das vorhandene Brett wurde bereits vom alten verschlissenen und durchlöcherten Leder befreit und gereinigt. Jetzt wird es eben verlängert bis zur Scheibe. Darunter kommt ein wasserfestes Verbundmaterial, dass das Spritzwasser abhält. und dazwischen? Da ist derzeit Luft. Aber: Ich habe Dämmmatten bestellt, welche dazwischen kommen. Das sorgt nicht nur für eine gewisse Wärmedämmung, sondern auch dafür, das der Motor weniger stark wahrgenommen wir im Fahrerraum. Den Auspuff habe ich auch abgedichtet – ein hässlicher Riss war mir tatsächlich beim Kauf entgangen. Dass Auspuffkitt keine dauerhafte Lösung ist weiß ich wohl, dennoch ist alles erstmal ruhig jetzt.
Den Vergaser habe ich auch eingestellt. Leerlauf- und Startverhalten waren noch nicht befriedigend. Ich habe jetzt ein etwas fetteres Gemisch gewählt (lediglich im Leerlauf!), damit springt er sofort an – unabhängig davon, ob der Motor warm oder kalt ist. Der Rundlauf ist hingegen noch nicht perfekt. Da muss ich noch mal ran.
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